Mercedes Kurzhauber

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Mercedes Kurzhauber

Von Torsten Reck

Als Reaktion auf die neuen und besonders rigiden Vorschriften bei den Maßen und Gewichten stellt Daimler-Benz im Frühjahr 1959 mit dem L 322 den ersten Kurzhauber vor. Er ermöglicht bei begrenzten Außenabmessungen möglichst viel Platz für die Ladefläche ohne auf die Vorteile des Hauben-LKWs (Knautschzone, weniger Geräusch und Wärme des Motors in Fahrerhaus, 3. Sitzplatz) zu verzichten.
Der L 322 leistet anfangs bei einem zulässigen Gesamtgewicht (zGG) von 10,5 t 110 PS.

Im Frühjahr 1961 löst der L 328 mit einem zGG von 9 t und 100 PS den Hauber L 312 (alte Bezeichnung L 4500) und im Sommer 1961 der L 323 mit einem zGG von 7,4 t und 100 PS den Hauber L 311 (alte Bezeichnung L 3500) ab.

Ab Herbst 1961 wird die Motorleistung des L 322 von 110 auf 126 PS und die des L 328 von 100 auf 110 PS gesteigert.

Nachdem wieder mehr als 12 t ZGG für einen 2-Achs-LKW gestattet waren, wurde ab 1962 der L 327 mit 14 t zGG und 126 PS auch im Inland angeboten.

Im Herbst 1963 überarbeitet Mercedes die Kurzhauber geringfügig. Die Blinker, die bisher neben den Scheinwerfern angebracht waren, wandern nun auf die Kotflügel, die Typbezeichnungen werden auf ein neues Schema umgestellt. Aus dem L 323 wird der L 710, aus dem L 328 der L 911, aus dem L 322 der L 1113 und aus dem L 327 der L 1413. Die letzten beiden Ziffern stehen für die Motorleistung in PS geteilt durch 10, die davor für das zGG in Tonnen.

Im Sommer 1967 erhielt die Kabine des Kurzhaubers mehr Innenhöhe durch eine hoch gezogene und stark vergrößerte Frontscheibe sowie eine Dachluke. Mit neuer Kabine werden L 710 und L 1413 bis 1970 weitergebaut. 1968 wurden L 911 (nun 8,9 t zGG bei 110 PS) und L 1113 (nun 11 t zGG bei 130 PS) technisch überarbeitet. Neu hinzu kamen 1967 der L 1313 mit 13 t ZGG und 126 PS (ab 1969 130 PS) und 1969 der L 1513 mit 15 t zGG und 130 PS, die ab 1970 auch mit 170 und 192 PS angeboten werden. Der L 1513 und die meisten Allradversionen erhielten dabei eine andere Frontgestaltung, bei denen die Frontscheinwerfer außerhalb des Kühlergrills und tiefer als diese angeordnet sind.

Die verschiedenen Fahrerhausversionen finden sich auch bei Wiking wieder.

Wiking hat seinerzeit die Modelle meistens neutral als Kurzhauber bezeichnet. Im Neuheitenprospekt von 1967 wird für den Post-Koffer-Lkw die Bezeichnung L 710 verwendet. Aus dem 1967 zwischen der Firma Wiking und der Firma Rosenbauer geführtem Schriftwechsel (veröffentlicht im Buch "Wiking-Welten" von Ulrich Biene) geht hervor, dass die Fahrgestelle der Wiking-Modelle dem Mercedes L 710/911 entsprechen.

Die Bezeichnung L 911 verwendet der Post-Museums-Shop später für die Bezeichnung des Post-Pritschen-Lkws.

Mit den Neuheiten 1969 erscheinen neue Fahrgestelle für den Mercedes Kurzhauber, die im Neuheitenprospekt als "Mercedes 1413" bezeichnet werden.

Als Neuheit 1975 präsentiert Wiking ein geändertes Kurzhauber-Fahrerhaus mit Frontscheinwerfer außerhalb des Kühlergrills für Feuerwehr-Modelle mit Allradantrieb (Vorbild LAF 1113).

Der Gelbe Katalog hat alle Wiking-Kurzhauber pauschal als L 1413 bezeichnet, obwohl diese Bezeichnung häufig unzutreffend ist. Leider wurde diese falsche Bezeichnung später bei Wiederauflagen teilweise auch von Wiking oder einzelnen Auftraggebern von Werbemodellen übernommen, bei einem Modell wurde sogar die in diesem Fall unzutreffende Typbezeichnung 1413 seitlich auf die Haube gedruckt.
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Version 1 Mercedes Kurzhauber (zweifarbig)


Bauzeit ab 1963Detailohne ScheibenwischerDetailMotorhaube mit 4x2 LuftschlitzenDetailScheinwerfer im KühlergrillDetailBlinker neben ScheinwerferDetailohne Eckfenster an FührerhausrückwandDetailohne Außenspiegel und PeilstangenDetailKotflügel und Stoßstange Teil des Fahrgestells
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Version 1.1 MB L 323


Bauzeit 1963-1969DetailDach glatt ohne DachlukeDetailKühlergrill eingesetzt

LKW-Fahrgestell 4x2 mit Rücklichtstange, kurzen ovalen Tanks beidseitig und 46 mm Radstand



Wiking-Nr. 43kDetailBauzeit 1963-1969DetailPritschen-LKW

Vorbildgerechte Typbezeichnung: L 323 (7,4 t zGG, 100 PS, Bauzeit 1961-1963)
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Version 1.2 MB L 710/911 (eingesetzter Grill)


Bauzeit 1972-1974DetailDach mit Längsstreben und DachlukeDetailKühlergrill eingesetzt

LKW-Fahrgestell 4x2 mit Rücklichtstange, kurzen ovalen Tanks beidseitig und 46 mm Radstand



Auftragsmodell für Mercedes-Benz (ähnlich Wiking-Nr. 43k)DetailBauzeit 1972-1974DetailPritschen-LKW
210 (Geschenkpackung Post)DetailBauzeit 1973-1974DetailPost-Koffer-LKW

Vorbildgerechte Typbezeichnung: L 710 (7,4 t zGG, 100 PS, Bauzeit 1967-1970), L 911 (8,9 t zGG, 110 PS, Bauzeit 1968-1977)
Anmerkung: Im Sommer 1967 überarbeitete Mercedes die Fahrerhäuser, in dem diese eine höhere Frontscheibe und eine Dachluke bekamen. Um die Modelle an das aktuelle Erscheinungsbild anzugleichen überarbeitete Wiking die Dachpartie, wobei weitere Änderungen (insbesondere Position der Blinkleuchten) unterblieben.
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Version 1.3 MB L 710/911 (integrierter Grill)


Bauzeit ab 1976DetailDach mit Längsstreben und DachlukeDetailKühlergrill integriert

LKW-Fahrgestell 4x2 mit Rücklichtstange, kurzen ovalen Tanks beidseitig und 46 mm Radstand



Wiking-Nr. 635DetailBauzeit 1976-1978DetailPritschen-LKW DRK
Wiking-Nr. 696DetailBauzeit 1990-1992DetailPritschen-LKW THW
Auftragsmodell für Post-Museums-Shop (ähnlich Wiking-Nr. 43k)DetailBauzeit nur 1994DetailPritschen-LKW Post
Auftragsmodell für Warsteiner (ähnlich Wiking-Nr. 43k)DetailBauzeit nur 1997DetailPritschen-LKW
Auftragsmodell für Post-Museums-Shop (ähnlich Wiking-Nr. 55)DetailBauzeit nur 2000DetailKofferlastzug Post
Auftragsmodell für Veltins (ähnlich Wiking-Nr. 55)DetailBauzeit nur 2001DetailKofferlastzug
Auftragsmodell für Krombacher (ähnlich Wiking-Nr. 43k)DetailBauzeit nur 2006DetailPritschen-LKW
Auftragsmodell für Krombacher (ähnlich Wiking-Nr. 55)DetailBauzeit nur 2006DetailKoffer-LKW
Wiking-Nr. 0990 73 (Set Mercedes-Benz - Partner der Transportwirtschaft)DetailBauzeit nur 2011DetailPritschen-LKW
Auftragsmodell für Sammlerkontor (ähnlich Wiking-Nr. 43k)DetailBauzeit nur 2011DetailPritschen-LKW
Wiking-Nr. 0436 52DetailBauzeit nur 2012DetailPritschen-LKW
Auftragsmodell für Post-Museums-Shop (ähnlich Wiking-Nr. 43k)DetailBauzeit nur 2012DetailPritschenlastzug
Auftragsmodell für Collect & Invest (ähnlich Wiking-Nr. 43k)DetailBauzeit nur 2014DetailPritschen-LKW
Wiking-Nr. 0861 34DetailBauzeit ab 2015DetailFeuerwehr - Pritschen-Lkw (MB Kurzhauber)

Vorbildgerechte Typbezeichnung: L 710 (7,4 t zGG, 100 PS, Bauzeit 1967-1970), L 911 (8,9 t zGG, 110 PS, Bauzeit 1968-1977)
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Version 2 ohne Eckfenster


Bauzeit ab 1965Detailohne ScheibenwischerDetailMotorhaube mit 5x2 LuftschlitzenDetailBlinker neben ScheinwerferDetailohne Eckfenster an FührerhausrückwandDetailohne Außenspiegel und PeilstangenDetailKotflügel und Stoßstange Teil des Führerhauses
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Version 2.1 L 323 + LS 322


Bauzeit 1965-1968DetailDach glatt ohne DachlukeDetailScheinwerfer im KühlergrillDetailKühlergrill eingesetzt

Zugmaschinenfahrgestell 4x2 mit 36 mm Radstand



Wiking-Nr. 49DetailBauzeit 1965-1968DetailTiefladesattelzug
Wiking-Nr. 51DetailBauzeit 1965-1966DetailPritschensattelzug
Wiking-Nr. 52DetailBauzeit 1965-1966DetailKühlkoffersattelzug
Wiking-Nr. 58DetailBauzeit 1965-1968DetailPKW-Transporter
Wiking-Nr. 80DetailBauzeit 1965-1966DetailTanksattelzug Shell
Wiking-Nr. 67sDetailBauzeit 1967-1968DetailHinterkippersattelzug

Vorbildgerechte Typbezeichnung: LS 322 (10,5 t zGG, 18,3/21 t zLG, 110/126 PS, Bauzeit 1959-63)

LKW-Fahrgestell 4x2 mit Rücklichtstange, langen ovalen Tanks beidseitig und 47 mm Radstand



Wiking-Nr. 55DetailBauzeit 1967-1968DetailPost-Koffer-LKW

Vorbildgerechte Typbezeichnung: L 323 (7,4 t zGG, 100 PS, Bauzeit 1961-1963)
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Version 2.2 L 710/1413 + LF/LS 1113


Bauzeit 1969-1974DetailDach mit Längsstreben und DachlukeDetailScheinwerfer im KühlergrillDetailKühlergrill eingesetzt

LKW-Fahrgestell 4x2 mit Rücklichtstange, langen ovalen Tanks beidseitig und 47 mm Radstand

Wiking-Nr. 55DetailBauzeit 1969-1973DetailPost-Koffer-LKW



Vorbildgerechte Typbezeichnung: L 710 (7,4 t zGG, 100 PS, Bauzeit 1967-1970)

LKW-Fahrgestell 4x2 ohne Rücklichtstange, mit langem ovalen Tank Fahrerseite, großem eckigen Tank Beifahrerseite und 45 mm Radstand



Wiking-Nr. 42aDetailBauzeit 1969-1974DetailAuto-Kran
Wiking-Nr. 60fDetailBauzeit 1969-1973DetailFlugfeldlöschfahrzeug Feuerwehr
Wiking-Nr. 62rDetailBauzeit 1969-1973DetailRüstkranwagen Feuerwehr

Vorbildgerechte Typbezeichnung: L 1413 (14 t zGG, 126 PS, Bauzeit 1967-1969), bzw. Flugfeldlöschfahrzeug LF 1113 (11 t zGG, 130 PS, Bauzeit 1968-1987 ,F=Feuerwehrfahrgestell)

Zugmaschinenfahrgestell 4x2 mit 36 mm Radstand



Wiking-Nr. 58DetailBauzeit 1969-1974DetailPKW-Transporter
Wiking-Nr. 67sDetailBauzeit 1969-1974DetailHinterkipper
Wiking-Nr. 39DetailBauzeit 1970-1974DetailLangholz-Transporter
Wiking-Nr. 52DetailBauzeit 1970-1971DetailKühlkoffersattelzug
Wiking-Nr. 52oDetailBauzeit 1970-1974DetailOpen-Top-Container-Sattelzug
Wiking-Nr. 79DetailBauzeit 1972-1974DetailTanksattelzug Esso

Vorbildgerechte Typbezeichnung: LS 1113 (10,5 t zGG, 21 t zLG, 126 PS, Bauzeit 1967-69)
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Version 2.3 LAF 1113


Bauzeit ab 1975DetailDach mit Längsstreben und DachlukeDetailBlinker auch auf den KotflügelnDetailScheinwerfer neben und tiefer als KühlergrillDetailKühlergrill integriert

LKW-Fahrgestell 4x2 ohne Rücklichtstange, mit langem ovalen Tank Fahrerseite, großem eckigen Tank Beifahrerseite und 45 mm Radstand



Wiking-Nr. 623DetailBauzeit 1975-1990DetailRüstwagen RW 2 Feuerwehr
Wiking-Nr. 629DetailBauzeit 1979-1982DetailWechselladerfahrzeug WLF Feuerwehr
Auftragsmodell (ähnlich Wiking-Nr. 629) für Post-Museums-ShopDetailBauzeit nur 1999DetailWechselladerfahrzeug WLF Post
Auftragsmodell (ähnlich Wiking-Nr. 629) für Post-Museums-ShopDetailBauzeit nur 2006DetailWechselladerfahrzeug WLF THW
Auftragsmodell (ähnlich Wiking-Nr. 623) für LechtoysDetailBauzeit nur 2013DetailRüstwagen RW 2 DRK

Vorbildgerechte Typbezeichnung: LAF 1113 (11 t zGG, 130 PS, Bauzeit 1968-1982)

Anmerkung: Bei Allradfahrzeugen mit mindestens 11 t zGG und bei Fahrzeugen mit 15 t zGG ordnete Mercedes die Scheinwerfer außerhalb des Kühlergrills und tiefer an. Für den Rüstwagen RW 2 überarbeitete Wiking das Fahrerhaus entsprechend und ersetzte den eingesetzten Grill durch einen integrierten mit Scheinwerfern außerhalb des Kühlergrills. Ebenso bekam das Fahrerhaus Blinker auf den Kotflügeln wobei kurioserweise die Blinker neben den Scheinwerfern beibehalten wurden. Auf die Darstellung des Allradantriebes am Fahrgestell wurde verzichtet.
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Version 3 mit Eckfenster


Bauzeit ab 1969DetailDach mit Längsstreben und DachlukeDetailohne ScheibenwischerDetailMotorhaube mit 5x2 LuftschlitzenDetailBlinker auf den KotflügelnDetailmit Eckfenster an FührerhausrückwandDetailohne Außenspiegel und PeilstangenDetailKotflügel und Stoßstange Teil des Führerhauses